SonjaLena
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Und nochmal SCFA als Signalmolekül - nicht nur als Abbauprodukt
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Zahlreiche Untersuchungen zeigen beispielsweise, dass kurzkettige Fettsäuren eine entzündungshemmende Wirkung haben, indem sie die Bildung von entzündungshemmenden Zellbotenstoffen steigern und dadurch das Ausmaß von Entzündungsvorgängen im Körper reduzieren (20).
Besonders interessant ist auch die Entdeckung, dass Propionat und Butyrat die Bildung von regulatorischen T-Zellen stimulieren ( 33 ). Regulatorische T-Zellen sind spezielle Immunzellen, die die Selbsttoleranz des Immunsystems regulieren und damit das Risiko für die Entstehung von Autoimmunerkrankungen und Allergien senken. Außerdem regulieren sie die Stärke von Immunreaktionen und sind wichtig, um Entzündungsvorgänge zu beenden.
Blut: Acetat: > 97 µmol/l - Propionat: > 12,2 µmol/l - Butyrat: > 6,7 µmol/l
https://www.zentrum-der-gesundheit....offe/fette-uebersicht/kurzkettige-fettsaeuren
...Regulierung des Körpergewichts
Kurzkettige Fettsäuren versorgen nicht nur die Darmzellen, sondern auch den restlichen Körper mit Energie. So decken sie etwa 10 % des täglichen Kalorienbedarfs ( 14 ). Kurzkettige Fettsäuren sind außerdem am Stoffwechsel wichtiger Nährstoffe wie Kohlenhydrate und Fette ( 15 ) beteiligt und beeinflussen – wie nachfolgend erklärt – als Signalmoleküle den Energiestoffwechsel ( 16 ).
Studien haben gezeigt, dass es spezielle Rezeptoren (z. B. GPR41, GPR43) für kurzkettige Fettsäuren im Körper von Säugetieren gibt ( 17 ). Diese Rezeptoren kommen auf den Zellen des Darmepithels vor, aber auch auf Fettzellen, verschiedenen Immunzellen und Nervenzellen ( 18 ).
Binden kurzkettige Fettsäuren innerhalb des Fettgewebes an diese Rezeptoren, so kann dies u. a. dazu führen, dass die Fettverbrennung gesteigert wird und die Fettspeicherung verringert wird ( 19 ). Weiterhin konnte gezeigt werden, dass kurzkettige Fettsäuren die Ausschüttung von Sättigungshormonen wie Leptin erhöhen und dadurch die Nahrungsaufnahme reduzieren ( 20 ).
Forscher vermuten, dass diese Wirkungen dazu beitragen, dass kurzkettige Fettsäuren der Entstehung von Übergewicht und metabolischen Erkrankungen entgegenwirken ( 21 ), auch wenn sie dem Körper zusätzliche Kalorien liefern.
...In einer kleinen Studie erhielten 12 übergewichtige Erwachsene mit hohem Risiko für die Entwicklung von Diabetes Typ 2 täglich 20 g einer Kombination aus Propionat und dem Präbiotikum Inulin für 42 Tage lang.
(Es handelte sich dabei um eine spezielle chemische Verbindung, einen Inulin-Propionat-Ester. Diese Verbindung wird erst im Dickdarm abgebaut, sodass das Propionat erst dort freigesetzt wird. Pro Tag haben die Teilnehmer dadurch etwa 5,4 g Propionat direkt in den Dickdarm erhalten.)
Die Insulinsensitivität der Probanden verbesserte sich deutlich im Verlauf der Studie und die Marker für systemische Entzündungen gingen zurück ( 25 ).
Andere Humanstudien haben ebenfalls Zusammenhänge zwischen fermentierbaren Ballaststoffen wie Inulin und einer verbesserten Blutzuckerkontrolle und Insulinempfindlichkeit beschrieben ( 26 ).
Für Propionat wurde außerdem nachgewiesen, dass es die Funktion der insulinproduzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse verbessern kann und die Insulinproduktion dadurch anregt ( 27 ).
Für Propionat und Butyrat wurde außerdem gezeigt, dass sie den Blutdruck senken können und das Risiko für die Entstehung von Thrombosen minimieren ( 32 ).Ein wichtiger Mechanismus bei der Entstehung von Arteriosklerose ist die Anlagerung sogenannter Schaumzellen an den Gefäßwänden, wodurch es zur Plaquebildung kommt. Schaumzellen sind Makrophagen, die viel Cholesterin enthalten, das sie aus der Umgebung aufgenommen haben.
Butyrat verhindert die Entstehung solcher Schaumzellen und reduziert somit auch die Ausbildung arteriosklerotischer Plaques. Dadurch sinkt u. a. das Risiko für Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall ( 31 ).
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Zahlreiche Untersuchungen zeigen beispielsweise, dass kurzkettige Fettsäuren eine entzündungshemmende Wirkung haben, indem sie die Bildung von entzündungshemmenden Zellbotenstoffen steigern und dadurch das Ausmaß von Entzündungsvorgängen im Körper reduzieren (20).
Besonders interessant ist auch die Entdeckung, dass Propionat und Butyrat die Bildung von regulatorischen T-Zellen stimulieren ( 33 ). Regulatorische T-Zellen sind spezielle Immunzellen, die die Selbsttoleranz des Immunsystems regulieren und damit das Risiko für die Entstehung von Autoimmunerkrankungen und Allergien senken. Außerdem regulieren sie die Stärke von Immunreaktionen und sind wichtig, um Entzündungsvorgänge zu beenden.
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Die Einnahme von Propionat als Nahrungsergänzung erhöht u. a. die Menge an entzündungshemmenden Immunzellen (regulatorischen T-Zellen) und kann dadurch die Entzündungsvorgänge im Nervensystem deutlich reduzieren ( 37 ).
MS-Patienten, die 1000 mg Propionat pro Tag einnahmen in Kombinationen zu ihrer bestehenden Therapie, hatten in einer Studie weniger Krankheitsschübe als Patienten, die kein Propionat einnahmen. Im MRT konnte sogar festgestellt werden, dass die Propionateinnahme zur Bildung von neuem Hirngewebe führt und damit zu einer Regeneration des Nervengewebes (37).
Verbesserungen (z. B. höhere Konzentration an entzündungshemmenden Immunzellen und geringere Konzentrationen an entzündungsfördernden Zellen) konnten bereits nach 2 Wochen festgestellt werden. Die Patienten wurden noch über einen Zeitraum von 3 Jahren nachverfolgt. Die Studie umfasste etwa 100 Teilnehmer (37).
Andere Studien zeigten außerdem, dass kurzkettige Fettsäuren die Blut-Hirn-Schranke schützen ( 38 ) und der Entstehung von Alzheimer ( 39 ) und Parkinson entgegen wirken ( 40 ).
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Die Menge der im Dickdarm gebildeten kurzkettigen Fettsäuren kann im Stuhl direkt gemessen werden oder indirekt anhand der Zusammensetzung der Darmflora analysiert werden. Außerdem besteht die Möglichkeit die systemisch wirksamen Anteile der Fettsäuren im Blut zu bestimmen.
Referenzbereiche
Stuhl: Acetat: > 95 µmol/g - Propionat: > 22 µmol/g - Butyrat: > 20 µmol/gBlut: Acetat: > 97 µmol/l - Propionat: > 12,2 µmol/l - Butyrat: > 6,7 µmol/l
Präbiotische Lebensmittel
Die folgenden Arten von Ballaststoffen sind für die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren im Dickdarm am besten geeignet:
Hinweis: Der Begriff „Resistente Stärke“ meint, dass dieser Anteil der Stärke nicht im Dünndarm verdaut wird (resistent gegenüber der Verdauung) und deshalb in den Dickdarm gelangt, wo er von den Bakterien abgebaut (fermentiert) werden kann. Resistente Stärke entsteht, wenn stärkehaltige Lebensmittel gekocht und dann abgekühlt werden. Dadurch verändert die Stärke ihre chemische Struktur. Der Prozess dauert etwa 12 bis 24 Stunden.
- Inulin: z. B. in Schwarzwurzeln, Yakonwurzeln, Artischocken, Knoblauch, Lauch, Zwiebeln, Spargel (Liste mit Inulin-Gehalt) (42 )
- Fructooligosaccharide (FOS): z. B. in Artischocken, Chicorée, Zwiebeln, Lauch, Knoblauch und Spargel ( 43 )
- Resistente Stärke: z. B. Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Kartoffeln ( 44 )
- Pektin: z. B. in Äpfeln, Aprikosen, Karotten, Orangen, Schale von Zitrusfrüchten
- Arabinoxylan: in der Schale von Getreidekörnern, z. B. in Haferkleie ( 45 )
- Guarkernmehl: wird aus der Guarbohne, einer Hülsenfrucht, gewonnen ( 46 )
- Beta-Glucan: z. B. in Hafer ( 47 )
Weiterhin gibt es in den oben genannten Lebensmitteln auch im rohen Zustand bereits resistente Stärke in geringen Mengen. Durch den Koch- und Abkühlvorgang nimmt der Anteil weiter zu.
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