Tagebuch von Spinateule

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Hallo Polly,

das liegt im Bereich des Vorstellbaren. Für mich war es ein recht drastischer Unterschied, der nicht deutlicher hätte sein dürfen. Dennoch werde ich sicherlich dann und wann den ein oder anderen Fehltritt haben.

Was erwarte ich denn auch von mir? Ich habe im Grunde Jahrzehnte völlig gegensätzlich gelebt. Ich sehs auch nicht als Scheitern an, sondern sehe das Positive daran. Wenn mir einer mal gesagt hätte, dass ich irgendwann mal 6 Wochen auf Süßigkeiten, Chips und Co. verzichten könnte, hätte ich ihm nen Vogel gezeigt. Das ist ne Leistung und das in der Vorweihnachtszeit, die übervoll von Verlockungen an jeder Ecke ist. Und ich bin auch noch von Hardcore-Kohlenhydrat-Mümmlern umzingelt.

Aber ich freue mich auch wie Bolle, wenn der Teststreifen endlich wieder einen touch lila enthüllt. Im Moment bin ich nämlich immer noch müde, übellaunig und dergleichen. Das übellaunige könnte aber auch an der Chefin liegen, die sich gleich heute morgen den zweiten Strike bei mir für diese Woche eingefahren hat.

Aber netterweise ist heute Bergfest und dann kommt bald schon wieder Wochenende.

Liebe Grüße
Eule
 
Huhu,

auch mal wieder ein kleines update meinerseits. Ich bin seit Donnerstag wieder in Ketose. *juhu* Und ich muss es hier nochmal loswerden, weil wenn ich es meinem Freund gegenüber nochmal sage, stehen die Chancen ganz gut, dass er mir Betonschühchen macht und mit mir schwimmen geht: Meine Fresserei an Sylvester/Neujahr war zwar kurzweilig lecker. Aber die Strapazen der folgenden Tage, werden mich wohl hoffentlich recht lange vor dem nächsten lukullischen Totalausfall bewahren. Mir gings bis Donnerstag mehr als gruselig.

Nun bin ich auf das Wiegeergebnis von morgen früh gespannt. Rein gefühlsmäßig müsste ich meine Fressattacke wieder ausgeglichen haben.

Ansonsten gibt es nicht viel Neues. Ich habe die letzten beiden Wochenenden Ikea-Möbel im Akkord zusammengeschraubt. Dank meiner Unfähigkeit und gesundem weiblichem Misstrauen gegenüber dem Akkuschrauber, habe ich alles von Hand gemacht und mir ein paar nette Blasen an die rechte Hand geschraubt. Ist aber auch nicht weiter schlimm, weil ich aufgrund des Schmerzlevels nun auch recht geschickt mit der linken Hand bin. Quasi Gehirnjogging beim Möbelbau.

Und heute abend gab es noch einen weiteren denkwürdigen Moment. Ich hab eine halbe Stunde Sport gemacht. Die Erkenntnis: Mönsch, was bin ich unfit. War aber auch keine große Überraschung. Jedenfalls sollte ich mich nun häufiger mit meinen hübschen gelben Equalizern beschäftigen und sie nicht weiterhin als Garderobe missbrauchen.

Generell müsste ich in sportlicher Hinsicht mal aus dem Quark kommen. Schließlich liegen noch zwanzig Kilo Abnahme vor mir. Verbunden mit der Angst, dass mir, am Ziel angelangt, die Pelle nicht mehr passt und ich ein neues Problem habe.

Also werde ich mich jetzt mal aufraffen und mein Trampolin aufbauen und den Gästebett-Hundekorb wieder abbauen.

Wünsche allseits noch einen schönen Abend.

Liebe Grüße
Eule
 
Die Waage mag mich: Sportliche 87,5 Kg heute morgen. *jippieh*

Und ein eingeklemmter Nerv von meinem Sportgemurksel gestern..... *weniger jippieh aber trotzdem irgendwie lol* Neben meinem Essen für den heutigen Tag, wird sich die alte Frau gleich noch einen Thermacare Aufkleber in der Apotheke holen.

Wünsche einen guten Start in eine erfolgreiche Woche. >:)
 
Meine allmonatliche Frage: Wie alt muss ich eigentlich noch werden, bis ich nicht jeden Monat aufs Neue von meinen Tagen überrascht werde? :shock: Huch, da sind sie wieder..... :rolleyes:

Naja, wenigstens hat sich nun mein Rätsel gelöst, warum ich von 86,5 Kg auf 87,4 Kg rauf bin und die letzten zwei Tage gegen Heißhunger und dusselige Gelüste gedarbt habe.

Es könnte sein, dass ich morgen früh ein neues Gewicht habe. Ich habe mir nämlich als Belohnung und weil ich die Schnauze voll von Soehnle-Waagen mit divenmäßigem Eigenleben (heute wiege ich, heute nicht, heute habe ich keine Lust dir den Fettgehalt zu zeigen und puh heute bin ich komplett "error") habe, eine neue Waage gegönnt.

Ist vielleicht ein wenig absurd, dass ich mich nun so freue. Aber das Teil ist so schön. In knalligem gelb-orange und so klitzeklein. Es handelt sich um die Reisewaage von Tanita und sie kommt zu mir mit einem Aufbewahrungstäschchen für wenn man mal unterwegs ist. Trés chic. Das klitzekleine Manko an der Sache wird sein, dass unterschiedliche Waagen höchst selten das identische Gewicht anzeigen..... :rolleyes:

Joa und was gibts sonst Neues? Ich habe gestern offizielle Deppenwoche eingeläutet. Gestern mittag habe ich mir etwa 200 Grad heißes Rapsöl übers Handgelenk getropft. *autschn* Aber die Hähnchenschenkel waren knusprige Knüller. Abends habe ich einen ganz schaurigen Speckpfannekuchen kreiert. Schmeckte doch arg Gulp. Und ich habe meinen Schließfachschlüssel wieder irgendwo verbummelt. Wenn das so weitergeht, könnte ich mich diese Woche noch für die Eselsmütze in Gold qualifizieren.

Abschließend bitte ich noch um ein bisschen Daumen drücken, dass morgen ENDLICH zwei Antonius Kleiderstangen in meinem IKEA verfügbar sind. Ich möchte nämlich ungerne, dass die Woche so endet wie die letzte, wo ich nach drei Tagen IKEA hintereinander in Gang 5, Fach 45 leise ein paar Wuttränen fließen lassen habe, weil die Vorratshaltung und Lieferauskunft von dem Aufbewahrungssystem einfach nur große Kacke ist.

Liebe Grüße
Eule
 
Hallo Spinateule,

es ist wirklich klasse und interessant bei Dir mitzulesen. Es macht einen nachdenklich und zum lachen.;)

Vielen Dank dafür.

Wie meine Vorrednerin schon sagte, hast Du mal daran gedacht schriftstellerisch tätig zu werden?
 
Ich lese deine Berichte auch immer gerne, wirklich interessant geschrieben. ;)
 
Hallo ihr Drei,

vielen Dank für die Komplimente. :kuess2: Ich kann mit Lob immer recht schlecht umgehen, aber ich freu mich drüber.

@Dine: Ich hab früher mal geschrieben und hatte einige Sachen fertig, die ich sogar hätte vorstellen können. Allerdings sind meine "frühen Werke" :rotfl: einem kleinen Wutausbruch respektive einer Sinnkrise zum Opfer gefallen und seitdem Asche. Aber vielleicht werde ich irgendwann wieder mal was tippen oder bloggen. Wenn ich Zeit, Lust und ein Thema habe.

Mein Flehen um Daumen drücken wurde erhöht. Mein Freund hat Mitleid mit mir gehabt und gestern abend angeboten heute zwei Kleiderstangen bei Ikea zu kaufen, weil ich arbeiten bin. Der Mann muss mich wirklich lieben, wenn er mir das anbietet. Captain Chaos hat nämlich bei Ikea gerne mal Blutdruckwerte von nem Kampfpiloten.

Ansonsten gibts noch keine tollen Neuigkeiten bei mir. Mein Gewicht ist derzeit bei 87,8 Kg. Doofe Tage.....

Dafür habe ich heute morgen im Supermarkt ein Rinderhüftsteak ergattert, was ausschaut wie gemalt. Darauf freue ich mich.

Wünsche euch einen schönen Tag. Hier scheint schön das Sönnchen, auch wenn es so kalt ist, dass der Atem fast hörbar wird. *knirsch*

Liebe Grüße
Eule
 
Ich hab früher mal geschrieben und hatte einige Sachen fertig, die ich sogar hätte vorstellen können. Allerdings sind meine "frühen Werke" :rotfl: einem kleinen Wutausbruch respektive einer Sinnkrise zum Opfer gefallen und seitdem Asche. Aber vielleicht werde ich irgendwann wieder mal was tippen oder bloggen. Wenn ich Zeit, Lust und ein Thema habe.

Das ist echt schade. Was hattest Du denn geschrieben? Neugierig nachfrag>:) !
 
Hallo Dine,

nichts weltbewegendes. Ein extrem gut eingestellter wohlwollender Ranicki würde es vielleicht noch als Trivialliteratur durchgehen lassen.

Ich habe einen Krimi geschrieben, der gar nicht mal so übel war. Hinterher Gedichte, philosophische Betrachtungen meiner erlebten Realität und kurze Episoden darüber was mich gerade bewegt hat. Damit hatte ich angefangen, als ich so krank geworden bin. Das war eine Form des Zurechtfindens und Ertragen von gewissen Umständen. Ich hab mir damals gedacht, wenn ich es aufgeschrieben habe, ist es aus meinem Kopf raus und braucht mich nicht mehr beschäftigen. Diese Strategie hat letzlich nicht so überragend funktioniert, weil alles nur oberflächlich aus meinem Kopf raus war. Eine echte Reinigung war es nicht. Allerdings war das Donnerwetter was dann ein paar Jahre später aus mir ausgebrochen ist, eine sehr gesunde Art der Reinigung. Ich war zu der Zeit auf dem Trip, dass alles was mir bei der Betrachtung keine guten Gefühle verschafft, aus meinem Leben geschmissen wird. Dabei haben eben nicht nur diverse Photos, sondern auch mein kleines auf Papier gebanntes Schmerz-Mausoleum dran glauben müssen. Ich bedauere es auch nicht. Alles im Leben hat seine Zeit und ich für meinen Teil muss mir nicht alles konservieren, auch wenn es einmal Arbeit war oder für andere interessant gewesen sein könnte. Für mich fühlte es sich schädlich an.

Liebe Grüße
Eule
 
Hm, ich habe ma in einem Wutanfall meine Bilder zerrissen, in dem Moment hat es mir gut getan, aber ich wünschte ich hätte noch die Negative:rotfl: , da waren schöne Bilder dabei. Naja, weg ist weg. Aber ich trauere den Dingen eher nach. Ich entrümpele(Kleidung z.B.) das tut mir gut.
Kann ich Dich nur beneiden, dass Du es nicht bereust.
 
Och ich trauere auch so manchem nach. Es gibt wenig materielle Dinge an denen mein Herz wirklich doll hängt. Aber wehe diese wären einfach so weg. Das wäre auch für mich ein unersetzlicher Verlust. Also so "frei" bin ich da auch nicht.

In dem Fall bereue ich es halt nicht, weil es Dinge waren, die mich nicht glücklich gemacht haben. Also weder im Wutanfall noch in "guten Zeiten".

Liebe Grüße
Eule
 
So, da ich nicht weiß wohin ich gerade mit meiner Laune und meinen Gefühlen soll, reiher ich mal in mein Tagebuch, weil ich sonst vor Wut platze:

Vorgeschichte: Wir haben zwei Labradore. Wurfgeschwister. Hündin und Rüde. 14 Monate alt.

Manche Städter haben wirklich gewaltig einen an der Murmel. Ich war letztens mit der Hündin spazieren. Ich belohne gutes Verhalten nicht indem ich den Hund mit Essen vollstopfe. Das mag ich schon bei Kindern nicht (wir wissen was draus werden kann) und außerdem neigen Labradore eh zum dick werden. Ich habe für solche Fälle einen Paule (ne Lederbeißwurst) dabei, mit der dann als Belohnung gespielt wird. Die Hunde lieben das Ding und reißen fast die Hütte ab, wenn Paule zum Einsatz kommt.

Ich bin also mit der Hündin unterwegs, trainiere und belohne zwischendurch mit spielen mit Paule. Ich hab Spaß. Der Hund hat Spaß wie Bolle. Und aus dem Nichts steht neben mir ein Neunmalkluger, der mich anschnauzt, dass ich dem Hund das Beißen beibringen würde. Mit Verlaub, der darf ja seine Meinung haben. Er darf sie auch gerne für sich behalten. Aber der hat mich so angepfiffen, dass meine Hündin zwar im Sitz geblieben ist, aber ordentlich geknurrt hat. Naja, ich hab den Doof da stehen lassen. Der soll sich um seinen Kram kümmern. Aber aufgeregt hat es mich ordentlich. Was soll das? Keine Ahnung haben und losblöken. Beißtraining schaut ganz anders aus. Das war/ist positives Verstärken. Und mein Gott. Natürlich schaut das wild aus. Aber ich habe ja auch nen Hund an der Leine und der ist jung, wild, triebig und hat ne Menge Zähne im Maul. Sprich es handelt sich um ein Tier, was einen sogar töten könnte, wenn man es mächtig vermasselt hat. Was soll ich denn mit der Hündin zur Belohnung machen? Stricken? Klöppeln? Oder mit Schmackos vollstopfen, bis ihr schlecht ist?

Wir befinden uns in einer Großstadt. Also trifft man solche Buchgelehrten häufiger mal. Wir begegnen im Wald einer dicken Frau in Tarnhose, die ihre VIER Hütehunde selbst nicht auf die Reihe bekommt, mich anschnauzt, weil unsere Hunde zusätzlich zu ihren normalen Halsbändern Stachelhalsbänder tragen, die wir wohlgemerkt Minutenweise in Extremsituationen nutzen und in der Situation gar nicht in Gebrauch hatten. Und was empfiehlt die "Hundeschützerin" im nächsten Atemzug? Würgeleinen! Ja, spinn ich denn? Die ärgert sich über ein kleines Stachelhalsband, was noch nicht mal benutzt wird und findet es aber völlig normal und gut, wenn man Hunden die Kehle solange zuschnürt, bis sie sich irgendwann für gehorchen statt ersticken entscheiden. Ganz großes Kino.

Und dann mein Lieblingspezi. Kleiner Mann, großes Ego und riesiger Kangal. Bei uns herrscht absolute Leinenpflicht. Der Kangal, der keinen Gehorsam hat, titscht natürlich ohne Leine durch die Gegend. Der kommt auf einen zu mit Blendaxlächeln, aufgestelltem Fell, viel Geknurre und will auf unseren Rüden gehen. Unsere Bitte den Kangal vielleicht mal anzuleinen, wird nicht erhört. Och Quatsch, das dämliche Herrchen steht lieber ein paar Meter im Abseits und lockt mit: "Na Männchen, willst du nicht mit mir kommen?" Nö Männchen überlegt lieber, ob wir schmecken könnten.

Und dann noch die ganz Zartbesaiteten, die einen anpöbeln, weil man zu laut und scharf mit seinem Hund spricht. Ja hier im schicken Köln bist du neuerdings Tierquäler, wenn du zu laut mit deinem Hund sprichst. Wir haben unseren Hunden das Kommando "Platz" als Notkommando beigebracht. Sprich wenn wir "Platz" sagen, knallt das richtig. Hat nen ganz einfachen Hintergrund. Labradore sind Jagdhunde und auch unsere haben Jagdtrieb. Mit nem knallenden "Platz" legen die sich sofort hin, egal was sie gerade tun und egal wie spannend das gerade ist. Das kann im Ernstfall den Hunden das Leben retten. Wenn sie beispielsweise was aufgescheucht haben und auf eine Straße zurennen, usw.. Wenn ich noch hinten an der Leine hänge, könnte das für mich auch übel sein....

Genauso ist es mit "Pfui". Labradore sind verfressen und in Zeiten von Rattengift, Drogen und Hundehassern in Großstädten kann sowas tragisch enden. Deshalb knallt mein "Pfui" ebenso wie das "Platz". Das sind nun mal die beiden Kommandos, wo die Hunde sofort wissen, dass Polen quasi offen ist und Muttern nicht mit sich verhandeln lässt. Das mache ich doch nicht, weil ich mal wieder tüchtig übers Laken gezogen werden müsste oder Spaß dran habe Tiere anzukacken, sondern weil ich will, dass es denen gut geht und dass sie alt werden.

Meine Güte, dann haben die Hunde vielleicht mal ne Nanosekunde weniger Spaß. Aber es tut ihnen nicht weh. Die müssen danach nicht zum Hundepsychologen auf die Couch, weil Muttern so laut geworden ist. Also gibt es auch überhaupt keinen Grund, dass Dritte da stehen und meinen man wäre der größte Arsch auf Erden.

Und mein Aufreger des Wochenendes, weil mir aufgrund dessen wirklich jede Gräte am Körper weh tut ist die junge Frau von gestern abend. Die kommt uns mit ihrem Hund entgegen, der schon 100 Meter vor uns einen Riesenterz veranstaltet. Knurren, brummen, Gekläffe und gesträubtes Fell. Ich hatte es beinahe geschafft unseren Rüden problemlos und reaktionslos dran vorbeizuführen. Da bleibt die blöde Kuh stehen und lässt ihren Hund in meine Richtung kommen. Mein Rüde hatte mittlerweile die Faxen auch so dicke, dass der so in die Leine geschossen ist, dass ich gedacht habe, dass gleich nur noch meine Stiefel im Matsch stehen und ich auf dem Bauch hinterher surfe. Ich versuche meinen Hund wieder in den Griff zu bekommen, was mir ja auch gelungen ist. Die dusselige Kuh steht da, glotzt und kriegt ihren Hund nicht in den Griff. Ich lege meinen Hund ins Platz. Die glotzende Frau steht immer noch da und der ihr Hund schnappt nach mir. Nachdem ich vor ihrem Hund aufgestampft und den auch angeschnauzt habe, setzt die sich in aller Seelenruhe wieder in Bewegung und geht mit ihrem Beißer endlich weiter.

Bin ich irgendwie arg empfindlich oder möchte man sich da wirklich zu Recht an den Kopf fassen? Was hat die denn gedacht? Dass die Beiden spielen wollen?

Ich bin es gerade wirklich satt. Ich versuche mein Bestes zu geben. Sicherlich mache ich Fehler. Das weiß ich selbst. Aber ich versuche mein Bestes im Sinne der Hunde zu geben. Und ich lerne jeden Tag dazu. Mit jedem Mal, wo ich "versage", bin ich nicht böse auf die Hunde, sondern erkenne meinen Fehler. Kein Tier zeigt dir so deutlich deine Schwächen in der Kommunikation auf. Hunde sind immer eindeutig in ihrer Körpersprache und auf anderen Kommunikationsebenen. Wenn also etwas schief geht, liegt der Fehler nicht im Hund, sondern bei mir. Ich lerne also durch diese Tiere eindeutiger und klarer in meiner Körpersprache zu werden. Und das sehe ich als Geschenk, weil sie richtig coole Lehrmeister sind. Und das meine ich ernst.

Ich habe unzählige Stunden mit Statustraining, Hypnoseausbildung, (verdeckten) Suggestionen, Stimmtraining, NLP, FACS und Co. verbracht und habe all dies bei international anerkannten Trainern gelernt. Und dennoch haben unsere beiden Hunde mir im letzten Jahr so viel über mich selbst beigebracht, dass ich aus dem Staunen nicht mehr rauskomme. Diese Tiere entdecken jede Schwäche in dir.

Also empfinde ich tiefen Respekt den Beiden gegenüber und ich bin bestimmt kein Tierquäler. Im Gegenteil ich will, dass diese Hunde frei sind und ein schönes Leben haben. Und wirklich freie Hunde sind Hunde, die perfekt erzogen wurden. Denn nur solche Hunde können dich überall mit hinbegleiten und unendlich viele schöne Dinge erleben. Und daran versuche ich zu arbeiten.

Es wäre also extrem schön, wenn ich das machen könnte, ohne permanent solche Erlebnisse zu haben. Da bekomm ich nämlich irgendwann nen mürben Keks von. Ich bin im letzten Jahr beinahe mehrmals von fremden Hunden gebissen worden, weil die Besitzer irgendwo im "off" chillen und ihren pelzigen Freund einfach mal machen lassen. Und diese ganze Anblökerei von fremden Leuten, könnte beim Nächsten, der sich das in dem Ton bei mir rausnimmt, dazu führen, dass ich dem ne neue Frisur brülle. Allmählich komme ich nämlich in Stimmung. Und den Leuten, den ich zu wenig wattebäuschchenmäßig unterwegs bin, möchte ich empfehlen, mal beim Malamutzüchter vorbeizuschauen, wenn Welpen da sind. Da hörst du 1 Km entfernt, wie die Mutter ihre Welpen parat macht. Die diskutiert das auch nicht höchst kognitiv bei nem Gläschen Lindenblütentee aus.

Vielen Dank fürs zulesen. Das musste irgendwie mal raus. Jetzt fühl ich mich leichter.

Liebe Grüße
Eule

Ps. 86 Kg
 
Hallo Eule,
ja Hunde zu haben ist manchmal nicht leicht, aber sollte Dir wieder einmal solche Neunmalklugen begegnen, schicke sie mal in einen Hundeverein zum Hetzen. Oder überhaupt mal in einen Hundeverein, denn wenn man sein Tier bittet, macht es was es will, ich kann sowas auch nicht ausstehen. Mein Freund hat Jahrelang Hunde ausgebildet für rettungsdienste und Polizei, ich sehe das ganze wie Du, für mich grenzt diese Ausbildung schon an Tierquälerei, ABER wenn man die Tiere nicht ausbildet das sie einem gehorchen, kann es auch mal ganz schnell in die Hose gehen.
Man muß seinem Hund vertrauen können und die meisten Menschen haben leider davon keine Ahnung!
 
Genau, keine Ahnung von Hunden, bzw Hundeerziehung haben, aber den Hundeprofi schauen und dann seinen Senf bei anderen abgeben. ;)
 
Hallo ihr Zwei,

@Dine: Ja, da sagst du was. Wir haben zwei Hundetrainer, die gemeinsam arbeiten. Der Eine bildet seit über 35 Jahren Schutzhunde aus. Und es gab Sitationen, wo der unseren Rüden so zurecht gemacht hat, dass ich mich wegdrehen musste, weil mir die Tränen kamen. Aber insbesondere der Rüde ist verrückt nach dem. Wenn der Trainer kommt, freut der Rüde sich mehr, als wenn ich auf der Bildfläche erscheine. Wenn der Hundetrainer vorfährt, reißt der Rüde vor Freude fast die Hütte ab.

Das hat mir doch einige rauchige Fragezeichen überm Kopf verursacht. :confused: Und irgendwann fiel auch bei mir der Groschen, dass ich mit meinem weiblichen Schmusekurs untergehen werde, wenn ich nicht endlich "hündisch" lerne. Die ersten Monate mit den Hunden waren für mich nämlich die Hölle, weil die mit mir veranstaltet haben was sie wollten. Nicht bösartiges, aber es hat mir richtig wehgetan und ich war halt der unterste Depp im Rudel. Ich konnte mich beispielsweise nicht aufs Sofa setzen ohne, dass die Beiden mich zerpflücken kamen. Da war null Respekt. Darüber hatte ich mich irgendwann beschwert und da hat der Trainer mir klipp und klar auf den Kopf zugesagt, dass die Hunde vollkommen in Ordnung sind und ein 1A-Sozialverhalten hätten und nur ich das Problem wäre. Hui, das hatte gesessen und mein Umdenken begann.

Nicht nur wir müssen unseren Hunden vertrauen können. Die müssen uns ja auch vertrauen können und das klappt nur, wenn wir immer klar und eindeutig sind. Dann hat man nämlich nen selbstbewussten Hund......

@Polly: Der Hundeprofi hat ja schon einen gewissen Unterhaltungswert. Von seinen Methoden halte ich persönlich nicht viel. Er weiß eben, wie man sich seine Kundschaft erhält. Die sollen auch nicht alleine klarkommen, sondern schön immer mal wieder kommen..... Aber etwas anderes als den Hundeprofi kannst du im TV auch nicht zeigen. Wenn du in Deutschland z.B. Hans Schlegel senden würdest, hagelt es Hassbriefe den Tag drauf.

Da könnte man Tage drüber diskutieren und letztendlich nichts gewonnen haben. Normalerweise rege ich mich auch nicht so auf, aber am Wochenende war es dann auch mal mit meiner nicht enden wollenden Geduld am Ende. Ich verstehe solche Menschen nicht. Regen sich über gewisse Trainingsmethoden auf und empfehlen dir dann im nächsten Moment den Rüden kastrieren zu lassen, damit er ruhiger wird. Bei der Logik schwillt mir einfach der Hals. Da wird die eigene Verantwortung dem Hund gegenüber an den Tierarzt und eine OP mit allerlei möglichen Risiken und Komplikationen abgegeben. Man hat ein eigentlich gesundes Tier und lässt dem was amputieren, damit sich sein Wesen verändert. Sowas finde ich schlimm. Da behandle ich meine Tiere lieber ab und an ein wenig robuster. Dann habe ich zwar nen Hund mit Gehorsam, der aber auch ordentlich Pfeffer in den vier Buchstaben hat.... Naja lassen wir das.

Liebe Grüße
Eule
 
Hallo ihr Zwei,

@Dine: Ja, da sagst du was. Wir haben zwei Hundetrainer, die gemeinsam arbeiten. Der Eine bildet seit über 35 Jahren Schutzhunde aus. Und es gab Sitationen, wo der unseren Rüden so zurecht gemacht hat, dass ich mich wegdrehen musste, weil mir die Tränen kamen. Aber insbesondere der Rüde ist verrückt nach dem. Wenn der Trainer kommt, freut der Rüde sich mehr, als wenn ich auf der Bildfläche erscheine. Wenn der Hundetrainer vorfährt, reißt der Rüde vor Freude fast die Hütte ab.

Genau das ist es , weil er RICHTIG RESPEKT vor ihm hat. Ich sage auch immer das kann doch nicht sein der prügelt das Tier und ich werde verarscht. Ich sage nur Wölfe;)

Das hat mir doch einige rauchige Fragezeichen überm Kopf verursacht. :confused: Und irgendwann fiel auch bei mir der Groschen, dass ich mit meinem weiblichen Schmusekurs untergehen werde, wenn ich nicht endlich "hündisch" lerne. Die ersten Monate mit den Hunden waren für mich nämlich die Hölle, weil die mit mir veranstaltet haben was sie wollten. Nicht bösartiges, aber es hat mir richtig wehgetan und ich war halt der unterste Depp im Rudel. Ich konnte mich beispielsweise nicht aufs Sofa setzen ohne, dass die Beiden mich zerpflücken kamen. Da war null Respekt. Darüber hatte ich mich irgendwann beschwert und da hat der Trainer mir klipp und klar auf den Kopf zugesagt, dass die Hunde vollkommen in Ordnung sind und ein 1A-Sozialverhalten hätten und nur ich das Problem wäre. Hui, das hatte gesessen und mein Umdenken begann.

:lol: Oh das kenne ich!!!! Jap, da hat man ganz schnell verloren. Deshaalb kann ich diese Wichtigtuer nicht leiden, die einen auf Tierschutz machen, sorry. Denn für mich ist da nichts gutes dabei und wenn das Tier keinen Respekt hat, dauert es auch nicht lang dann beiß er auch mal richtig zu.

Nicht nur wir müssen unseren Hunden vertrauen können. Die müssen uns ja auch vertrauen können und das klappt nur, wenn wir immer klar und eindeutig sind. Dann hat man nämlich nen selbstbewussten Hund......

:mm:


Ich verstehe solche Menschen nicht. Regen sich über gewisse Trainingsmethoden auf und empfehlen dir dann im nächsten Moment den Rüden kastrieren zu lassen, damit er ruhiger wird. Bei der Logik schwillt mir einfach der Hals. Da wird die eigene Verantwortung dem Hund gegenüber an den Tierarzt und eine OP mit allerlei möglichen Risiken und Komplikationen abgegeben. Man hat ein eigentlich gesundes Tier und lässt dem was amputieren, damit sich sein Wesen verändert. Sowas finde ich schlimm. Da behandle ich meine Tiere lieber ab und an ein wenig robuster. Dann habe ich zwar nen Hund mit Gehorsam, der aber auch ordentlich Pfeffer in den vier Buchstaben hat.... Naja lassen wir das.
:bighaha: :mm: Und man hat auch mehr von dem Tier! Respekt, den kann man sich halt nicht mit Lekkerlies erkaufen.
 
Hallo ihr Zwei,

Regen sich über gewisse Trainingsmethoden auf und empfehlen dir dann im nächsten Moment den Rüden kastrieren zu lassen, damit er ruhiger wird. Bei der Logik schwillt mir einfach der Hals. Da wird die eigene Verantwortung dem Hund gegenüber an den Tierarzt und eine OP mit allerlei möglichen Risiken und Komplikationen abgegeben. Man hat ein eigentlich gesundes Tier und lässt dem was amputieren, damit sich sein Wesen verändert. Sowas finde ich schlimm. Da behandle ich meine Tiere lieber ab und an ein wenig robuster. Dann habe ich zwar nen Hund mit Gehorsam, der aber auch ordentlich Pfeffer in den vier Buchstaben hat.... Naja lassen wir das.

Liebe Grüße
Eule

Bei dem Punkt kann ich dir nicht wirklich zustimmen. Denn es gibt ja einen Grund, warum der Hund so unruhig ist und das ist der nicht ausgelebte Sextrieb.
Denn ein Tier welches einen sehr starken Sextrieb hat, ihn aber nicht ausleben darf, ist nicht glücklich.
Wenn durch die steigende Frustration der Hund mürrisch, unruhig, etc. oder sogar aggressiv ist, kann ich es gut nachvollziehen, warum es empfohlen wird.
Es gibt ja Studien darüber, dass mit der Kastration das Prostata-Krebs Risiko gemindert werden kann.
Bei Katzen wird es ja auch empfohlen, weil die Rolligkeit zum einen Stress für alle Beteiligten sind, die Hormone sich unter Umständen nicht mehr drosseln und eine Dauerrolligkeit entstehen kann und das Krebsrisiko erhöht ist, weil sie ja nie gedeckt werden. Bei Hündinnen ist es genau so und ich kenne viele Hundebesitzer, die ihre Hündinnen kastrieret haben, aus genau den Gründen.
Ich habe meine Katzen kastrieren lassen, damit sie nicht irgendwann eine entzündete Gebärmutter haben (das kann eine Nebenwirkung sein, wenn sie nie gedeckt werden) oder sogar Krebs bekommen, weil die Hormone wild um sich geschlagen haben.
Ich finde es für Hunde genau so empfehlenswert, wenn sie nicht zur Zucht eingesetzt werden und sie unter dem Sextrieb leiden.
Das muss aber jeder Besitzer für sich und sein Tier selber entscheiden.

Ich denke nicht, dass es das Ziel ist das Wesen des Tieres zu verändern. Es ist eher das Ziel dem Tier einen Hormonüberschuss und den damit verbundenen Stress zu nehmen. Man kann ihnen ja auch Hormone geben. Aber was ist da besser? Chemie oder OP?
Ich denke auch, dass Rüden, mit denen man Züchtet nicht diese Probleme haben.

LG
Polly
 
Hallo Polly,

insoweit gebe ich dir recht. Wenn es medizinische Gründe hat, gehe ich mit dem von dir beschriebenen überein. Aber in meinem Fall habe ich schon so oft gesagt bekommen "warum kastriert ihr den nicht?" oder meine Lieblingsfrage (Rüde ist gerade 5 Monate) "Wann wird der denn kastriert?". Unseren alten Labbi haben wir mit 7 oder 8 Jahren kastrieren lassen, weil er da eine Prostataentzündung hatte und der Tierarzt es empfohlen hat. Das ist ein Grund und da wird auch nicht rumüberlegt, sondern gemacht. Aber, wie von den Leuten, die ich erlebt habe, empfohlen, nur damit "der ruhiger" wird, ist für mich ein "no go".

Ich habe ja auch zwei Zwergwidderkaninchen. Der Rammler ist so oder so kastriert, damit ich keinen monatlichen Nachwuchs habe. Die Häsin habe ich kastrieren lassen, weil sie psychische Probleme hatte. Sprich andauernde Scheinschwangerschaft, die für das Tier einfach nur Stress ohne Ende und Frustration bedeutet. Damals habe ich auch sofort kastrieren lassen, damit sie wieder Lebensqualität hat. Abgesehen davon war bei der hormonellen Aktivität eine drohende Gebärmuttervereiterung nur eine Frage der Zeit.

Langer Rede kurzer Sinn: Wenn es im Sinne des Tieres ist, gibt es nichts zu überlegen. Nur um eine Wesensveränderung zu erzeugen, finde ich nicht in Ordnung. Dafür gibts andere Wege als Pillen und Messer....

Liebe Grüße
Eule
 
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