Tapeten von der Wand ablösen finde ich jetzt nicht so tragisch. Im Allgemeinen, jedenfalls. Im Besonderen kann es natürlich auch das bedeuten, was wir (Onkel, 3 Cousinen und ich) mal vor etwa 30 Jahren bei einer der Cousinen erlebt haben, die aus ihrem Appartment auszog und lt. Vertrag Raufaser neu anbringen musste. Sie hatte sich beim Einzug die Renovierungspauschale von der Vormieterin ausbezahlen lassen, weil die Tapete richtig edel aussah mit einem hauchfeinen Kupfer-Untergrund. Die Tapete war mit Spezialkleber angebracht worden, und, egal was wir als Hilfmittel versuchten, wir mussten sie wirklich Zentimeter für Zentimeter von der Wand entfernen. Das Grauen ist mir noch heute im Gedächtnis. Wir haben geschimpft wie die Rohrspatzen und mussten Nachtschichten einlegen, weil niemand mit diesem enormen Zeitaufwand gerechnet hat.
Ansonsten: ordentlich warmes Wasser mit nem großen Spritzer Geschirrspülmittel großzügig aufstreichen. Notfals nochmals nachwässern. Ich hab in meiner letzten Wohnung in Frankfurt am Main damit sage und schreibe 14 Tapetenschichten übereinander abgelöst (ich glaube, seit dem Baujahr 1952 haben alle Vormieter immer nur drüber tapeziert). Ich brauchte aber die nackten Wände. um die ganzen Kabel unter Putz zu legen.
Das Einfachste sind Vlies-Tapeten. Da zieht man nur die Obertapete ab.