Mich würde mal interessieren, wo du diese Information her hast?
Ich gucke gleich mal nach, wo ich eine Quelle finde.
Ich habe mir das aus der Funktionsweise der Ketogenese und Ketolyse abgeleitet.
Egal wo ich bisher gelesen habe, werden Ketone produziert, also BHB und dann über das Blut transportiert und dabei entweder direkt in Zellen geschleust - also aus dem Blut raus um verbraucht zu werden und u.a. als Abfallstoff Aceton zu produzieren - oder via Niere direkt abgesondert zu werden, damit der Wert im Blut sinkt. Also entweder direkter Verbrauch zu ATP oder Rauswurf - es gibt keine Speicherung.
Da wird auch nichts gespeichert. Die Reaktionen, die du beschreibst, passieren jedoch für das BHB verzögert.
Ähnlich wie in der Phase, wo der Ketonkörperabbau mangels der notwendigen Enzyme noch nicht stattfinden kann. Da werden evtl. Ketone im Blut gemessen, weil die Ketogenese schon funktioniert, aber weil die vermeintlichen Abnehmer, noch nichts damit anfangen können, werden sie durchgewunken und sind später im Urin zu finden.
Beim Acetacetat ist das anders. Im Rahmen der Ketogenese wird aus Acetyl-Coa Acetacetat hergestellt und aus einer Art Verdichtung von Acetacetat entsteht dann BHB. Das Abfallprodukt dabei ist Aceton, der über die Lungen oder auch Urin ausgeschieden wird. Dieses Aceton misst z.B. der Ketonix.
Kommt nun die Ketogenese zum Erliegen, wird das Acetyl-Coa unmittelbar wieder in den Citratzyklus geschleust und dadurch ist der Weg zur Bereitstellung von Energie, über die Ketonkörper nicht mehr erforderlich.
Das Acetyl-Coa ist auch zuvor nur für Ketogenese verwendet worden, weil durch den Mangel an Glucose ein relativer Mangel an Oxalacetat entstanden war. Dieser Mangel ist ein wesentlicher Grund, warum der Körper überhaupt auf Ketogenese umstellt.
Ein vorübergehendes Überangebot an Glucose, bietet dann eine Ausgangssituation für ausreichend Oxalacetat, wodurch der Stoffwechsel der Glykolyse wieder präferiert wird. Wenn der BZ erneut sinkt und dadurch auch dadurch die Menge an Oxalacetat wieder bis zur kritischen Menge abnimmt, wird die Ketogenese wieder aufgenommen.
Das bis dahin produzierte BHB ist aber noch im Körper vorhanden und befindet sich auf dem Weg zur Entsorgung. Bis es vollständig ausgeschieden ist, können, je nach Höhe der Konzentration, noch eine Zeitlang, Werte nachgewiesen werden, die jedoch nicht bedeuten, dass die Produktion weiterhin läuft.
Der Aceton-Atem schwächt unmittelbar ab, weil ab dem Stopp der Ketogenese kein Acetyl-Coa mehr rein kommt, das zu Acetacetat umgebaut wird. Deshalb entsteht dann auch kein weiteres BHB mehr und somit auch kein Aceton aus dem
Umbau von Acetacetat.
Die bestehenden BHB Vorräte sind aber noch vorhanden und können anders als beim Aceton, noch etwas länger nachgewiesen werden, obwohl die Ketose bereits zum Erliegen kam.
Wenn ich also im Blut nachsehe, nachdem die Ketose gestört wurde, werde ich vermutlich dennoch BHB nachweisen können, bis alle produzierten BHBs entsorgt wurden. Das passiert genau so langsam oder schnell, wie in dem Zustand, wo die Ketolyse noch holprig funktioniert hat, weil die Enzyme für die Ketolyse noch nicht ausreichend vorhanden waren.
Durch ein rasches Absinken des Acetonwertes, kann sehr kurzfristig nach der Umstellung auf Glykolyse daraus abgelesen werden, dass der Körper seine Versorgung wieder aus der Glukose aufgenommen hat. Die Blutmessung wird erst mit Verzögerung diese Tatsache anzeigen können.
Das ist natürlich laienhaft dargestellt und bestimmt auch nicht bis ins letzte Detail exakt richtig, aber so kann ich die Abläufe am besten verstehen und mir auch merken.^^