Naja, das ist nicht verwunderlich, dass dein BZ hochschießt, wenn du reichlich KH isst, das bedarf keiner großen Experimente, das weißt du eh.
Als allgemeingültige Aussage ist das zutreffend.
Mich interessiert jedoch, individuell zu sehen, wie mein Körper reagiert und wie die BZ-Reaktionen beeinflusst werden bzw. ich sie auch beeinflussen kann. Der Hintergrund dieser Experimente ist ja, dass ich aus einer high carb Phase heraus mit meinen BZ-Messungen gestartet bin, weil ich Sorge hatte, ob sich das bei mir ausgewirkt hat. Und ja, das hat es, denn mein NBZ war noch vor 6 Monaten vorbildlich niedrig.
Beim ersten Sensor habe ich bewusst, so unbewusst gegessen, wie ich es in den Wochen/Monaten zuvor gemacht hatte. Das war auch der Zeitpunkt, wo ich den massiven Ausschlag nach dem Fruchtgummi hatte. Eine Tüte davon hätte ich nicht als Experiment gegessen, weil mir schon klar ist, dass das einen massiven Anstieg zur Folge hat. Das er so heftig war, hatte ich jedoch nicht auf dem Schirm. Die BZ-Achterbahn-Kurven von mir zu sehen, wirkt nochmals ganz anders, als nur zu wissen, dass es wohl so aussehen könnte. Sowas zu reflektieren, hat einen positiven Einfluss auf mich.
Und den Einfluss hat es auch auf meinen Mann, der übrigens total dagegen war, dass ich soviel Geld für unnütze Blutmessungen ausgebe.
Er meinte, ich soll doch froh sein, dass ich nicht krank bin und das nicht tun müsse.^^
Sein Rat für mich, war immer, "Iss doch einfach von Allem, nur nicht Zuviel!" Und zwar so, wie er es macht.
Und ja, er macht das sehr diszipliniert, denn er muss keine ganze Tüte Fruchtgummi oder Chips leer machen. Ihm reicht auch ein Stück Schokolade oder Bonbon. Er isst nur 2 Brötchen oder einen Bagel, muss seinen Teller nicht leer machen, nimmt auch meist keinen Nachschlag usw. Das wirkt schon
normal, gemessen mit mir, die das nicht so gemäßigt hinbekommt. Doch immerhin habe ich auch Phasen, wo ich bewusst gefastet und entgiftet habe, um meine Eskapaden immer mal wieder auszubügeln. Die hat er nicht.
Ich hoffe, seine Blutwerte sind gut, und zwar nicht gemessen an denen seines Alters.
Was ich jedoch beim ihm sehe, er hat ganz langsam und stetig zugenommen. Seine Analysewerte auf der Waage bescheinigen ihm einen sehr hohen viszeralen Fettanteil und seine Haut beschert ihm momentan einen Ausschlag mit Juckreiz. Ich denke, ich kann ihn mit meinen Erfahren nun auch sensibilisieren.
Gestern wollte ich ursprünglich keine Brötchen essen. Schon alleine, weil ich mich gefreut hatte, dass mein NBZ sich schon wieder besser entwickelt hatte. Doch auch um meinen Mann zeigen zu können, dass das, was er so "normal" isst, gar nicht so harmlos ist, wie er es glaubt, war es wert, das Experiment zu machen. Ich und auch er konnten sehen, dass es selbst unter
gemäßigten Umständen einen deutlichen Einfluss hat.
Er spielt es zwar noch runter, was er sieht und ich ihm berichte, hat mich aber dennoch abends gefragt, was er denn gegen stille Entzündungen tun könnte. Dass das auch was mit den BZ-Werten zu tun hat, konnte ich ihm inzwischen vermitteln und dafür ist er auch empfänglich. Die anderen Baustellen hat er dann gleich mal abgewunken.^^
Das Ziel wäre aber doch eher, herauszufinden, wie du deinen BZ ohne große Spitzen im gesunden Bereich hältst.
Das brauche ich nicht herausfinden, denn das weiß ich. Nur die Umsetzung hapert phasenweise bei mir.
Es fehlt mir noch an einer konstant zuträglichen Verhaltensweise.
Als ich noch dicker war und mich auf meine Abnehmreise befand, waren sämtliche Werte sehr gut und das auf Dauer. Zu dem Zeitpunkt hatte ich längerfristig meiner Gesundheit zuträglich gegessen, weil ich ja mein Abnehmziel vor Augen hatte.
Nach dem ich schlank bin, hat sich ein Schlendrian eingeschlichen, weil ich es mir von der Figur her
erlauben konnte. Ich brauchte immer nur darauf achten, dass ich es nicht konstant übertreibe und sich maßlose Phasen, mit denen der Zurückhaltung möglichst ausgleichen. In den maßlosen Phasen konnte ich es dann auch richtig übertreiben. Den gesundheitliche Aspekt hatte ich dann gar nicht im Visier. Was mich im Nachhinein auch zu der intensiven Beschäftigung mit dem Thema Selbstliebe brachte.
Und an dem Punkte befinde ich mich nun.
Ich sehe, dass mein Körper grundsätzlich gut funktioniert und ich sehe auch, dass ich nicht optimal mit ihm umgegangen bin.
Schlank zu sein und zu bleiben, hat auch den Aspekt, dass ich mich, mir zuträglich verhalten sollte, wenn ich möglichst uneingeschränkt noch lange leben möchte.
Bisher waren es zum Glück nur Zipperleins, die mich immer mal wieder beeinträchtigt haben. Und mehr soll es auch nicht werden. Ich bemerke nämlich auch, dass mein Körper mittlerweile anders funktioniert, als in jüngeren Jahren.
Ich mache mir bewusst, dass mir der kurzfristige Kick, meinen Gelüsten oder auch Zwängen nachzugehen, keinen Nutzen bringt.
Zwischen einer asketischen Lebensweise und dem, wie ich es gemacht habe, ist eine große Bandbreite. Diese Möglichkeiten bestenfalls sinnvoll und bewusst zu nutzen, ist mein Ziel.
Salat mit Essig angemacht zB, vermeidet hohe Blutzuckerschwankungen, eine Süßigkeit gleich nach der Mahlzeit ist merkbar besser als zwischendurch. Die Reihenfolge der gegessenen Lebensmittel macht etwas aus und der Zyklus, Bewegung nach dem Essen, KH-Anteil und da gibt es vieles mehr zu erforschen.
Genau so ist es und das ist auch mein Fokus.