AW: Sonja's Tagebuch - Wie ich es angehe 18kg in 3 Monaten abzunehmen
Sonja, da bist du bestimmt schwer im Stress. Von wo fliegt ihr denn?
Düsseldorf?
Ja, ich habe noch gut zu tun, daher kann ich im Moment auch nicht so viel hier gucken oder schreiben. Morgen sind noch diverse Erledigungen zu machen und dann geht's an den Feinschliff.^^
Ja, genau, wir fliegen ab Düsseldorf. Diesmal über London und von da nach Miami. In Florida müssen wir dann noch ca. 3 Stunden mit dem Auto nach Cape Coral fahren. Das wird eine sehr anstrengende Anreise, aber das passt schon, hat halt diesmal mit den Flügen nicht besser geklappt.
Ich konnte mir heute ovo lacto vegetarisches Essen im Flieger bestellen. Mal sehen, ob es brauchbar ist. Auf jeden Fall werde ich Freitag einige Dinge für mich vorbereiten, damit ich auf kein Essen angewiesen bin.
Ich mache mir Paleo-Brötchen, Frikadellen und nehme hartgekochte Eier sowie Macadmias mit. Damit werde ich die Reise wohl gut überbrücken können. Etwas Grünzeugs gibt's dann bestimmt noch im Flieger dazu.
Hier auch ES:sad:. Wie hast Du es geschafft sie zu ueberkommen? Durch die Abnahme jetzt und einer gesuenderen Einstellung zum Essen?
Das war ein jahrelanger Prozess und so richtig überwunden habe ich sie seit ca. 3 Jahren. Meine Therapie waren viele Gespräche mit meinem besten Freund und meiner besten Freundin. Durch diese Gespräche habe ich vieles über mich erfahren und konnte so auch einige Probleme durch Reden lösen und nicht nur mit Essen etc. kompensieren. Vor ca. 2 Jahren habe ich dann beschlossen, mich so zu akzeptieren, wie ich war, übergewichtig.
Es war unheimlich schwierig mich tatsächlich so zu mögen wie ich war. Ungeachtet meiner Umwelt und dem, was ich dachte, was sie über mich denken würden. Doch diese Phase war wirklich heilsam.
Zur Unterstützung habe ich mich sehr viel mit spirituellen Themen befasst, so wie mit Meditation und NLP. Ich habe unzählige Selbsthilfebücher gelesen und irgendwie ist es mir durch den Mix der verschiedenen Maßnahmen gelungen, mich zu lieben, wie ich bin bzw. auch, wie ich war. Es war mir dann gelungen, ein ganzes Jahr, ohne dumme Gefühle, mein Leben zu leben und mich mit Übergewicht zu akzeptieren.
(Dazu gehörte auch, dass ich in der Öffentlichkeit "gesündigt" habe, ohne Reue, wie es jeder normalgewichtige Mensch auch macht. Das hatte ich nämlich zuvor bewusst vermieden.)
In der Zeit hatte ich beschlossen, nie wieder eine Diät machen zu wollen, weil damit alles begann. Ich mochte auch niemandem mehr gefällig sein. Das Interessante war, dass dann mein Interesse an gesunder Ernährung wuchs und ich mir vornahm bewusster zu essen und die Signale meines Körpers wieder spüren zu wollen.
(Es war etwa so, dass mir auf einmal bewusst war, welch' kostbares Geschenk ich mit meinem Körper erhalten hatte. Wie sehr er all meine Kapriolen mitgemacht hat und sich immer wieder mit allem arrangierte, was ich ihm zugemutet hatte. Dafür konnte ich dann große Dankbarkeit empfinden und so wurden wir wieder eins. Mein Körper war von dem Moment an, nicht mehr mein Feind, der hässlich und unansehnlich war, sondern, mir wurde klar, dass ich ihn zu dem gemacht hatte und, dass es nun auch an mir liegt, sprich meinem Geist, das auch wieder zu verändern. So kam es, dass Selbstbestimmung für mich so einen großen Stellenwert bekam. Denn Gelüste und Zwänge hatte ich auch verspürt, denen habe ich aber letztlich die Macht über mich genommen.)
In dieser Phase beschloss ich am 01.10.11 mit 100 kg, dass ich durch bewusstes Essen dann nun doch abnehmen wollte und diesmal nur für mich und ohne innere Zwänge. So Begann meine Abnahme, 18 kg in 6 Monaten, mit gemischter Kost überwiegend aus Vollkornprodukten, ohne irgendwelche Vorgaben oder Einschränkungen, nur explizit darauf achten, welche Signale ich bekomme. Da ich unseren Urlaubsbeginn, in der Zwischenzeit, als Endziel definiert hatte, musste auch ein fixer Wert her und so kam ich auf 65 kg bis zum 07.07.12.
Als mir nur noch 3 Monate zur Erreichung des Ziels übrig blieben, entschied ich mich auf effektivere Maßnahmen zurückzugreifen, weil ich unbedingt mein Ziel schaffen wollte. So kam ich dann zur 4-Stunden-Körper Diät und letztlich zu LowCarb.
Als vorläufiges Fazit kann ich für mich ziehen, dass die letzten 3 Monate genauso effektiv waren, wie die 6 Monate zuvor, denn im Schnitt habe ich 3 kg im Monat abgenommen. Doch hat mir dieses Experiment viel genutzt, denn zum einen habe ich dadurch euch kennengelernt
und habe sehr viel über Ernährung dazu gelernt. Dadurch habe ich nun das Rüstzeug meine langfristige Ernährung wunderbar zu gestalten.
Und ich habe gelernt, dass es auch in Ordnung ist, mein Ziel anzupassen. Denn inzwischen habe ich eingesehen, wie dumm diese Zielsetzung war. Diesen Druck hätte ich besser gar nicht erst aufgebaut. Aber letztlich hat es mich dann auch wieder was gelehrt. Von daher war es dann wohl doch erforderlich.^^