Das ist ja mal eine interessante Formulierung.
Das sollte eine Anspielung an das halb volle oder halb leere Glas sein.
Ich glaube, das Wort Einsamkeit nimmt man eher, wenn man den Zustand nicht nur gut findet. Ich möcht das bei mir ja ändern, weil es mir nicht nur gut tut. Ich habe nur bemerkt, dass ich das viele Alleine sein (in dem Zusammenhang dann gut, sorry für die viele Bewerterei ;-) ), auch brauche. Denn sonst würde ich wohl gezielter vorgehen um Leute zu suchen.
Da Du den Zustand als positiv angesehen hast, nahm ich das halb
volle Glas, und kam so zur Halbgemeinsamkeit.
Ich habe jahrelang komplett alleine gelebt. Ich habe in meiner Trauer etwas verrückte Dinge getan, und es gab Leute, die das nicht ertragen konnten. (Ich werfe das denen nicht vor, ich hätte selber lieber auch nichts damit zu tun gehabt.) Sie wollten mir sehr intensiv "Hilfe" angedeihen lassen. Ich bin dann tatsächlich vor dieser "Hilfe" geflüchtet und viele sahen mich nie wieder. Es gab Leute die mir das vorwarfen, ich hingegen wollte ja gar nicht Kontakte abbrechen und fühlte mich vertrieben, weil ich nicht konnte wie die anderen wollten. Ich zog in eine Dorf, in dem ich niemanden kannte, und mich niemand kannte, und erlebte sehr interessante Dinge.
Aber die Einsamkeit empfand ich als brutal. Ich wollte das nicht, aber ich musste tun, was ich tat. Es gab garantiert auch Leute, die fanden, ich verliere meine Würde, während dem ich der Meinung war, dass ich alles Mögliche tat, um meine Würde zu erhalten. Das kann sich von Aussen und von Innen sehr unterscheiden.
Und darum könnte ich langsam sagen, ich bin halbgemeinsam, den ich habe ein paar wenige Kontakte und wieder Kontakt zu meinen Verwandten. Vielleicht wage ich diesen Schritt mal zur Halbgemeinsamkeit.
So hat mich mal jemand, um mich zu provozieren als "unverbindlich" bezeichnet, als "Allerleirauh", die einfach nicht das macht, was andere erwarten, die sich nicht beugt und Verträge nur einhält, wenn sie sie selbst ausformuliert hat.
Diese Person hat Dich sicher dafür bewundert.
Hat mich dazu gebracht, immer wieder über Verbundenheit, Unverbundenheit, Unverbindlichkeit, Autonomie und Bindung nachzudenken. Ist ein spannendes Thema.
Falls Du Erkenntnisse hast, die Du mitteilen möchtest, bin ich immer neugierig.
Ich mag Verbindlichkeit und Autonomie. Das sind wirklich gute Themen zum Nachdenken.
War in meiner ersten Vorbesprechung zur selbstgewählten Bioenergetik-Therapie. Hat mich dazu gebracht, das Schmoren im eigenen Saft als vielversprechende Garmethode zu erkennen - auch bei sich selbst.
Genau das hab ich gemacht. Find ich gut, wenn Du auch.
Ich habe mich sozusagen buddhistisch betätigt. Ich habe fast keine Sachen mehr aus meinem früherigem Leben. Die Bücher stellte ich an den Strassenrand, viele selbstgemalte Bilder übergab ich einem betrübtem Angestellten der Kehrichtverbrennungsanlage. Vielleicht hat er ja eines behalten. Ich würde gerne, wie die Leute das erwarten, sagen, dass ich es bereue, aber ich tu das nicht.