Zuallererst wünsche ich dir mal einen wunderbaren und harmonischen Tag mit deinen Freunden - ohne dieses permanent schlechte Gewissen und diese Verunsicherung.
Die beiden letztgenannten halte ich persönlich für die Auslöser dieser inneren Situation die sich in der äußeren zeigt. All dieser Unfrieden kann sich nicht in einem positiven Körperbild widerspiegeln.
Da du ja in Relation zu mir eine wirklich schlanke Person bist, die all diese Dramen durchkämpft die ich lange hinter mir gelassen habe um mit mir glücklich zu sein, machst du mir immer wieder klar, dass es nicht das Gewicht ist, was zählt sondern möglicherweise das, was ich mir dadurch erhoffe.
Bei mir ist es so, dass ich in schlanken bis sehr schlanken Zeiten wirklich sehr unglücklich und sehr krank war. Dazu kommt, dass ich als alte Frau heute nicht mehr diesen Kampfstoffwechsel habe wie früher, seit über 20 Jahren postmenopausal und keine Schilddrüse mehr, na gut. Dennoch kann mein Körper mein Freund sein, ich kann ihn lieben egal wie er aussieht, denn er trägt mich jeden Tag durch mein einzigartiges Leben. Welchen Grund gäbe es, mich zu quälen mit haltlosen Vorwürfen?
Da es aber nicht aller Tage Abend ist kann ich mir gut vorstellen, dass mein Körper nach einer gewissen Zeit der Umbauphase meinen Wünschen folgend sich neu konstruiert. Vorraussetzung dafür ist aber mein Vertrauen in mich und mein Wohlergehen und dass ich diesen äußeren Kram loslassen kann. Für wen brauche ich eine bestimmte äußere Form? Kann ich Spaß haben mit meinem Körper? Muss ich bestimmte Leistungen erbringen um mich wohl zu fühlen? Wo will ich hin? Was ist mein Ziel?
Auf fddb tracken, nicht um zu planen, einfach nur um zu
dokumentieren und der Wahrheit ins Auge zu sehen.
Hab ich so jetzt mal die letzten Monate getan und in Ketose die letzten beiden um einfach mal zu sehen, was die Fakten sind. Denn die allgemeinen Zahlen treffen so auf mich nicht zu. Aber was früher für mich galt, funktioniert ja auch schon lange nicht mehr. Aber ich bin eben auch kein Kampfsportler mehr. Und ich bin nicht mehr im körperlich schwer-anstrengenden Beruf.
Klar, ohne Butter und anderen Belag sollte es sein. Ich konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen.
Was zur Hölle ist denn neuerdings schlecht an Butter?
Was mir auch hilft ist Ablenkung. Hat man was zu tun denkt man nicht ans essen.
Ja!!!!! Ablenkung ist alles, was ich brauche. Ablenkung von meinem eigenen schlechten Denken, schlechten Gewissen und der Unsicherheit, weil ich immer noch an den Verletzungen eines Kindes festhalte - mein altes Kinder-Ich - und so tue, als wüsste ich es nicht inzwischen besser.
Die Frage ist dann, was ist heute anders zu damals? Damals hast Du wunderbar abgenommen. Warum klappte es heute nicht? Mir hat es total geholfen die Ursache meines oftmaligen Scheiterns zu kennen.
Ja. Aber auch äußere Bedingungen können sich ändern. Und ein Körper folgt verschiedenen Stoffwechselphasen, denen wir auch ins Auge blicken können. Wir können uns nur vorwärts neu erfinden.
Ich glaube, ich habe einfach resigniert,
weil es ja nie aufhört und man permanent dranbleiben muss, um nicht wieder zuzunehmen.
Wenn Abnehmen die Challenge ist, was ist dann der Sieg? Immer weiterkämpfen?
An dem Punkt dreht sich das Diäten-Karussell und das Marketing hat gesiegt. Die Lebensmittelhersteller gehören zu den gleichen Konzernen wie die Pharma und suchen ständig neue Märkte. Erst machen sie die Leute fett mit veränderten Lebensmitteln und Medikamenten wie Blutdrucksenkern, Lipidsenkern und Insulin etc, dann sollen die Leute abnehmen - und sie können wieder dran verdienen am Diät-Hopping. Und wir immer mittenmang dabei.
Da ist doch Resignation mal ein echter Fortschritt. Zur Ruhe kommen, neu denken und nach einer Pause, die auch ruhig mal länger dauern kann, aufstehen und zu sich selber finden - egalwie.
Ok, sorry, war ein bisschen viel. Ein Schreibanfall.